Bildungs- und Forschungszentrum AgroVet-Strickhof, Lindau

Zwischen Miststock, Campus und Labor

In der extensiven Agrarlandschaft um Lindau liegt ein aussergewöhnlicher Hof. Hier arbeiten Landwirte des Strickhofs zusammen mit Agronomen und Veterinären der ETH und der Universität Zürich an Fragen der nachhaltigen globalen Ernährung. Der Hof verknüpft universitäre Bildung und Forschung mit dem Landwirtschaftsbetrieb. Seine Erweiterung und Sanierung stellte ungewöhnliche Ansprüche an Gebäude und Freiräume. Die Aussenraumgestaltung ist Mittlerin zwischen Repräsentation, Campus und Hofalltag und zugleich Ausdruck der Gegensätze.

Bildungs- und Forschungszentrum AgroVet-Strickhof, Lindau

Bauherrschaft:

ETH Zürich, Baudirektion Kanton Zürich

 

Projektierung: 2013-2015

Realisierung: 2016-2017

Bearbeitungsfläche: 41'000 m²

Architektur: Stücheli Architekten AG, Zürich

Die neue bauliche Ordnung des Strickhofs mit Gebäuden für Tierhaltung, Forschung, Bildung, Kommunikation und Wohnen bildet in ihrer Dichte einen kräftigen Kontrast zur extensiven Landschaft rundum mit Wiesen, Wald und einem renaturierten Bach. Auf der schiefen Ebene des Hofs verbinden sich Kuhstall und Labor, modernste Landwirtschafts- und Ausbildungsinfrastrukur zu einem überraschend kohärenten Ganzen, in dem trotz hoher Nutzungsdichte Raum für Grünflächen und Aufenthaltsorte bleibt.

 

Vollständiger Text

Zwischen Forschungsplatz und Werkplatz

Drei Freiräume – Parkplatz, Forumsplatz und Forumswiese – bilden die Knotenpunkte und Begegnungsräume des Strickhofs. Ein System aus Längs- und Querachsen schafft die nötigen Verbindungen. Das Baumkonzept und die Gestaltung sorgen für die besondere Atmosphäre, in der sich die gegensätzlichen Welten verweben.

 

Baumkörper und Baumlandschaften

Die Längs- und Querverbindungen und ihre Oberflächengestaltung – Asphalt für stark genutzte Flächen, befahrbarer Schotterrasen für die weniger beanspruchten Bereiche – gewähren die nötige Flexibilität im Landwirtschaftsbetrieb. Die Hauptachse ist Rückgrat der Anlage und repräsentative Meile zugleich. An ihr liegt der zentrale Forumsplatz mit seinen Winterlinden und der offenen Kiesfläche für Anlässe. Ebenfalls an der Achse liegt der zentrale Grünraum: die Forumswiese. Dichtere Baumstellungen akzentuieren diese Räume, den Parkplatz und die Zugänge zum Hof-Areal. Die locker stehenden Bäume an der Hauptachse wirken dagegen integrativ. Sie binden den Strickhof in die baumbestandenen Weiden rundum ein.


Weniger Text