Garten S., Stäfa
Bauherrschaft:
Privat
Projektierung: 2005-2006
Realisierung: 2006-2007
Bearbeitungsfläche: 1'100 m²
Architektur: Mathis Müller Architekt BSA SIA, Basel
Zwei Gesichter, zwei Welten
Der kubische, langgezogene Baukörper grenzt sich fensterlos, doch keineswegs unfreundlich von der Strasse ab und öffnet sich umso kraftvoller zum See. Das Gebäude spielt mit seiner Lage parallel zur Strasse die maximal mögliche Gartenfläche frei und schirmt den Garten vom Strassenlärm ab. Vor dem Haus rahmen geschwungene Bambushaine und Bäume eine schmale Vorfahrt und das Entrée. Hinter dem Haus dagegen antwortet Gartengestaltung auf die kubische Formensprache der Architektur und das flächige Blau des Sees mit der Ausdruckskraft eines abstrakten Bildes und verstärkt es um die dritte Dimension: Auf drei Ebenen zieht sich der Garten in kraftvollen Farbflächen vom Wohnhaus zum See.
Fläche und Ebene
Auf oberster Ebene beim Haus liegt die Terrasse mit ihrem Holzboden, eine Ebene tiefer das Wasserbecken als blaugrüner Spiegel – eingelassen in einen Holzsteg, der sich bis zum Wasser des Zürichsees zieht und hier direkten Zugang zum ansonsten geschützten Ufer gewährt. Die Wasserspiegel von Becken und See verschmelzen optisch. Schilf und Birken, Wind und Wetter zeichnen sich in immer neuen Farben und Formen auf der beweglichen Leinwand der Wasserspiegel ab. Vor dem Haus liegt die grüne, offene Mitte, eine schlichte Rasenfläche, auf einer Seite von Holzsteg und Wasserbecken, auf der anderen von Pflanzflächen gerahmt und leicht erhöht über den See blickend. Die dritte Ebene liegt als beige und anthrazitfarben meliertes Geviert am Wasser: ein kleiner Kiesstrand – vom kräftigen Rotton einer stahlverkleideten Mauer gefasst. Mit minimalistischer, sinnlicher Eleganz lässt die Gartengestaltung die Ausdruckskraft der Lage für sich sprechen.
