Pantanal Südamerika, Zoo Zürich
Bauherrschaft:
Zoo Zürich AG
Projektierung: 2008-2009
Realisierung: 2009-2011
Bearbeitungsfläche: 9'700 m²
Architektur: Gautschi Storrer Architekten AG, Zürich
Auszug aus einer artenreichen Welt
Das Pantanal in Brasilien ist mit über 200'000 Quadratkilometern Fläche eines der grössten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde und Heimat ungezählter Tierarten – und trotz Unesco-Weltkulturerbe-Status durch Rodung und Industrialisierung gefährdet. Auf 9'700 Quadratmetern bildet das Pantanal im Zoo Zürich mit einem Seen-System und vier üppig grünen Inseln ein Stück dieser artenreichen Süsswasser-Welt nach.
Zwischen Affen-Insel und Tapir-Badeparadies
In den Teichen lassen sich von verborgenen Beobachtungsposten Flamingos, schwimmende Tapire und tauchende Capybaras (meerschweinchenähnliche Säugetiere) betrachten. Die grauen Tschajas und die bunten Aras repräsentieren die extrem artenreiche Vogelwelt des Pantanals. Die gefährdeten Gelbbrustkapuziner- und Totenkopfäffchen leben im üppigen Grün der Affen-Inseln, von denen eine unter Aufsicht des Zoo-Personals begehbar ist. Das gestattet sehr nahe Begegnungen mit den quirligen Tieren. Ameisenbären suchen sich ihr Futter in nachgebildeten Termitenstöcken und sonnenexponierte Liegeplätze für Köhlerschildkröten ermöglichen den Tieren das für diese Art typische Sonnenbad.
Polizeiposten als Beobachtungsposten
Der Besucherunterstand ist einem Posten der brasilianischen Umweltpolizei nachempfunden. Zwischen Aktenordnern, in denen getrocknete Tierhäute dokumentiert sind, und der Nachbildung eines Schmuggler-Gefängnisses wird über die Problematik des illegalen Tierhandels informiert. Für den Zoobesucher stehen Feldstecher zur Verfügung, mit denen die Äffchen auf der gegenüberliegenden Insel ins Visier genommen werden können. Ihre Beliebtheit bei den Besuchern verdankt die Anlage wohl dem engen Kontakt mit den Tieren und der exotischen Opulenz dieses grünen, wasserreichen Lebensraumes mit seiner urwaldartigen Vegetation.